Münzen reinigen

Münzen reinigen

Wie Münzen am besten reinigen bei der Vielzahl von Metallen, Münztypen und den unterschiedlichen Reinigungsmethoden? Vor diesem Problem stehen nicht nur viele Leihen, sondern auch die Kenner unter den Münzliebhabern.

Schließlich will sich ein Münzsammler an sauberen Münzen erfreuen und nicht seinen Blick unterbewusst am Dreck hängen lassen. Doch leider hört jenes sich leichter an als getan. Hierbei kann man nämlich ziemlich schnell etwas falsch machen – was  bei falscher Anwendung sogar den Wert einer Münze erheblich verringert.

Wenn Sie wissen wollen wie man eine sachkundige Reinigung durchführt, die Verschmutzungsgrad und Metall gerecht werden und zudem wie man grobe Fehler vermeidet, dann lohnt es sich weiter zu lesen.

Warum Münzen überhaupt reinigen?

Natürlich wäre es am besten, man müsste Münzen überhaupt nicht reinigen. Aber aufgrund der vielen Umwelteinflüsse und chemischen Reaktionen auf das Metall, kommt es schnell zu Verschmutzungen jeglicher Art.

Solche Einflüsse auf Münzen sind vor allen:

  • Umwelteinflüsse: wie Luftfeuchtigkeit und Klima.
  • Behandlung: von früheren und falsch angewendeten Reinigungs- oder Konservierungsversuche.
  • Handhabung: durch Hautfett und Schweiß hervorgerufene Flecken, da Geldstücke im Laufe der Zeit durch viele Hände gehen.
  • Lagerung: durch Kontakt mit anderen Metallen oder Gegenständen kann es zu chemischen Reaktionen kommen.
  • Boden: Münzen die als Bodenfund entdeckt wurden sind abhängig von Metall und  pH-Wert des Bodens unterschiedlich korrodiert und verdreckt.
  • Bearbeitung: manche Münzen werden zum Beispiel in Schmuck eingefasst, ein Henkel angelötet oder gelocht.
  • Oxidation: unterschiedliche Metalle „altern“ unterschiedlich, wodurch die Oberfläche eines Geldstückes sich grundlegend verändern kann. Dabei gilt je edler das Metall desto weniger ist es anfällig für Oxidation.

Wie dem auch sei, möchte sich eben ein Münzsammler auf gut deutsch gesagt „keinen Dreck“ in die Sammlung legen. Genau deswegen gilt es zu entscheiden, wie die Münze richtig gereinigt werden soll. Davor sollte man sich jedoch über einige Aspekte im Klaren sein! Infolgedessen stellt sich vorerst Frage „Münze reinigen“ – Ja oder Nein?

Münzen reinigen?

Münze reinigen – Ja oder Nein?

Um gleich von Anfang auf die Kernaussage zu kommen – es muss nicht jede Münze gleich gereinigt werden! Oft denken nämlich gerade Neulinge, jede Münze reinigen zu müssen. Alte Münzen gerade aus Bronze, Kuper und Silber bilden im Laufe der Jahrhunderte eine Patina, die den Wert einer Münze erhöht – diese zu entfernen aufgrund von mangelnder Fachkenntnis ist ein fataler Fehler. Die Folge einer solch überstützen Reinigung ist ein erheblicher Wertverlust der Münze. Zu guter Letzt kann man die Münze nicht mehr als sammelwürdig einstufen! Deswegen sollte man sich vorher unbedingt informieren, ob die Münze wirklich eine Reinigung benötigt.

Als Hilfestellung sollen folgende Fragen Sie dabei unterstützen, die richtige Entscheidung zu treffen:

Was will ich auf der Münze überhaupt reinigen? Hat die Münze Flecken, Verkrustung, Belag, Fingerabdrücke, Grünspan, ist diese falsch konserviert worden (z.B. Zaponlack) oder ähnliches?


In diesen Fällen ist eine Reinigung durchaus berechtigt.

Macht es aus preislicher Sicht Sinn die Münze zu reinigen und kann ich dadurch eine Wertsteigerung erzielen?


Auch hier ist eine Reinigung berechtigt.

Wird eine Säuberung eher zu einem Wertverlust führen aufgrund von wenig Erfahrung und Überreinigung?


In diesen Fall ist davon abzuraten und erst einmal praktischte Übung an Probemünzen empfehlenswert.

Macht es aus optischer Sicht Sinn die Münze zu reinigen, mit evtl dem Hintergrund die Münze evtl. zu einen späteren Zeitpunkt wieder veräußern?


Eine Reinigung wäre dementsprechend lohnenswert.

Hab ich mit der Reinigungsmethode genug Erfahrung?


Falls nicht ist es angebracht die Reinigungsmethode vorerst an Probemünzen mit schlechter Qualität zu testen.

Geht es um die Reinigung einer wertvollen, antiken oder historische Münzen (ca. ab 150€)?


In diesen Fall muss abgewogen werden, ob man schon genügend Erfahrung besitzt.

Handelt es sich um eine Goldmünze?


Falls „Ja“ diese bitte nicht reinigen.

Wird die Münze durch Grünspan oder andere schädliche Oxidationen / Stoffe (Silberfraß, Kupferfraß, Bronzefraß usw.) zerstört und dient die Restauration / Reinigung dementsprechend als „Rettung“ zum Erhalt der Münze?

In diesen Fall sollte die Münze unter allen Umständen gereinigt werden.

Ist man sich trotz der Richtungsweisenden Fragen nicht sicher, sollte man im Zweifelsfall die Münze lieber im Originalzustand lassen und sich ggf. bei einem Münzexperten beraten lassen.

Wie Münzen richtig gereinigt werden

Der Teufel lieft oftmals im Detail – schließlich wurden Münzen aus unterschiedlichen Metallen hergestellt, die den Grad der Verunreinigung im Wesentlichen beeinflussen.

Der vorderste Grundsatz ist daher zu wissen, dass es keine Universalreinigung gibt, die jeder Art von Verunreinigung gerecht wird.

Der vorderste Grundsatz ist daher zu wissen, dass es keine Universalreinigung gibt, die jeder Art von Verunreinigung gerecht wird.

Probleme durch die unterschiedliche Reaktionsfreudigkeit, gerade bei unbekannten Legierungsbestandteilen, können hier schnell mal einen Strich durch die Rechnung machen.

Wie soll man aber jetzt nun eine Münze reinigen?

Die erste Wahl gegen groben Dreck und anhaftenden Verschmutzungen ist das Seifenbad

Zur Grundreinigung, gegen grob anhaftende Verunreinigungen, gibt es glücklicherweise eine sehr einfache und wirkungsvolle Methode, die für alle Münzmetalle anwendbar ist.

Die Rede ist hier von einem lauwarmen Seifenbad. Bei Bedarf kann man mit einer weichen Zahnbürste und unter fließenden Wasser das Geldstück unterstützend reinigen. Als Seife ist hier das breite Spektrum von üblichen Haushaltsseifen erlaubt. Da sich Seife, Zahnbürste (oder weicher Pinsel) und ein Wasserhahn in jeden üblichen Haushalt finden, hat man damit zugleich ein äußerst kostengünstiges Reinigungsverfahren für Münzen.

Moderne Kursmünzen und Umlaufmünzen reinigen

Sammlungen von modernen Kursmünzen bestehen zum größten Teil aus Exemplaren, die bereits im Umlauf waren. Genau dieser tagtägliche Gebrauch hinterlässt auf den Kursmünzen Spuren in Form von Verunreinigungen und angelaufenen Dunklen Flecken bzw. Oxidschichten.

Münzen reinigen

Die Reinigung von Umlaufmünzen kann daher zunächst recht unkompliziert mit einen warmen Seifenbad und einer Zahnbürste durchgeführt werden. Nach dieser Grundreinigung lässt sich nun individuell, je nach Zustand und Material entscheiden, wie man weiter Verfahren möchte. Empfehlenswert sind dabei chemische Münzbäder*, mit denen man individuell nach Material eine effektive Möglichkeit hat die Kursmünzen sauber zu bekommen.

Mittels Kaisernatron Münzen reinigen

Kaisernatron wird für sehr viele Anwendungsgebiete verwendet und so eignet sich das weiße Pulver auch ausgezeichnet für die Reinigung von Münzen. Allerdings sollte man ein paar Dinge beachten und wissen, denn Kaiser Natron* sollte nicht für jede Münze verwendet werden. Zudem kann es bei falscher Handhabung mehr schaden als nutzen.

Ansonsten hat Kaisernatron die Vorteile, dass es sehr kostengünstig und im Einzelhandel überall erhältlich ist. Zudem benötigt man von dem Pulver nur kleine Mengen und hat damit eine sehr effektive Reinigungsmetode gegen grob anhaftenden Dreck.

Welche Münzen lassen sich mit Kaisernatron ideal reinigen?

Gerade Fundmünzen, die lange im Boden lagen, lassen sich damit sehr effizient reinigen. Das Natron hat eine brausende Wirkung und entfernt dadurch die darauf liegende Fundverkrustung. Besonders gut lassen sich vor allen Silber und Kupfermünzen damit reinigen. Für andere Münzmetalle ist es eher ungeeignet und kann mit diesen sogar chemisch reagieren, was der Münze schadet. Folglich sind Münzen aus Zink, Aluminium und Bronze dafür nicht geeignet.

Reinigungsverfahren mit Kaisernatron

Um mit Kaisernatron eine Münze zu reinigen gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten. Die erste und zudem für die Münzoberfläche schonendere Methode ist ein warmes Wasserbad mit dem darin aufgelöstem Kaisernatron. Nach einer Weile kann man die Münze herausnehmen und unter fließendem Wasser und mit einer weichen Bürste vorsichtig säubern. Diesen Vorgang wiederholt man so oft, bis man das gewünschte Reinigungsergebnis erreicht hat.

Die zweite Möglichkeit funktioniert ein wenig schneller und einfacher, kann aber die Münze durch den anhaftenden Dreck bei zu intensiver Reinigung zerkratzen! Bei dieser Methode nimmt man ein wenig Kaisernatron zwischen die Finger und befeuchtet diese mit ein paar wenigen Tropfen Wasser. Als nächsten nimmt man die Münze zwischen die mit Kaisernatron benetzten Finger und reibt vorsichtig den Dreck weg. Dabei kann man zwischendurch unter fließendem Wasser die Münze immer wieder abspülen. Jedoch besteht bei dieser Methode wie gesagt die Gefahr, dass sich feiner Dreck oder Sandkörner der Fundverkrustung lösen und somit die Münze zerkratzen. Deswegen diese Methode nur mit sehr viel Feingefühl anwenden.

Nachdem man mit jeweils einer dieser Reinigungsmethoden fertig ist, sollte man die Münze nochmal richtig kräftig unter fließendes Wasser abspülen, um die Letzen Rückstände des Natrons zu entfernen. Sollten diese nämlich nicht richtig entfernt sein, kann dies mit dem Münzmetall reagieren und die Münze läuft an, was damit gemeint ist, dass sich die Farbe ändert und diese oxidiert.

Kaisernatron und die Wirkung auf eine Münze

Noch zu beachten ist, dass Kaisernatron* gerade bei Silbermünzen eine sehr aufhellende und teilweise polierende Wirkung hat. Somit können bei Übereignung alte Münzen auf einmal sehr unnatürlich und künstlich aussehen – auch Katzenglanz genannt. Dies sollte auf alle Fälle vermieden werden! Eine Münze die nur noch unästhetisch ausschaut ist für die meisten Sammler nicht mehr würdig und verliert somit enorm an Wert. Sollte dies doch einmal unfreiwillig passiert sein, kann man mittels einer Schwefelleber diese wieder zum „anlaufen“ bzw. nachdunkeln bringen.

Zusammenfassung Kaisernatron:

  • Sehr kostengünstig und überall erhältlich.
  • Gerade Bodenfundmünzen lassen sich damit gut reinigen.
  • Entfernt groben anhaftenden Dreck sehr gut.
  • Funktioniert gut bei Silber, Nickel und Kupfermünzen.
  • Münzen aus Gold, Bronze, Zink und Alu nicht geeignet.
  • Wirkt aufhellend und kann bei zu starker Reinigung die Münze unästhetisch aussehen lassen.
  • Bei Silbermünzen nur dezent reinigen – sonst entsteht Katzenglanz.

So darf man Münzen keinesfalls reinigen

Leider ist es gerade bei Unerfahrenen eine falsche Annahme, dass eine Münze erst dann erfolgreich gereinigt wurde, wenn man sich in dieser wieder förmlich spiegeln sieht. Natürlich sind exorbitante Kabinettstücke genau solche, allerdings besitzen diese Münzen ihre Schönheit durch den Stempelglanz der Prägung und nicht durch künstliches Aufpolieren – dies ist ein enormer Unterschied und für den Laien anfangs schwer auseinander zu halten.

Schnell ist man zum Griff eines Poliertuchs verleitet, um die Münze damit aufzubereiten. In schwerwiegenden und unbedachten Fällen wird dabei zusätzlich noch Politur oder Scheuermittel aufgetragen. Die Folge sind feine Kratzer auf der Oberfläche und eine unnatürlich und unruhige Oberfläche. In der Fachsprache der Numismatiker auch Katzenglanz genannt. Daher niemals Politur oder Scheuermittel verwenden! Weniger ist gerade bei Antiquitäten, Münzen und Kunstobjekten mehr. Des Weiteren ist von Silberputztüchern komplett abzuraten, es sei denn diese sind extra für die Münzreinigung konzipiert.

Patina niemals entfernen

Die größte Todsünde ist es, auf antiken Münzen die Patina zu entfernen. Gerade bei Münzen aus Bronze, wie ein römischer Sesterz, ist nämlich die Schönheit der Patina genau der Faktor, wo wesentlich den Marktpreis beeinflusst. Selbsterklärend ist es daher, dass die Reinigung von Münzen mit einer Patina immer auf die Kosten des Erhaltungszustands gehen.

Mehr über das Thema Patina auf Münzen gibt’s hier zu entdecken.

Münzen mit Olivenöl reinigen – oder lieber doch nicht?

Mit Olivenöl lassen sich Münzen nur bedingt reinigen! Wer nur die üblichen Hausmittel, wie Olivenöl, daheim vorfindet und eine Münze durch einlegen damit reinigen will, sollte sich im Klaren sein, dass Olivenöl wirklich nur teilweise den Dreck löst. Zudem kann dieser Reinigungsprozess sehr lange dauern. Was man zusätzlich wissen sollte, ist das durch Olivenöl die Münzen sehr dunkel werden und einen ranzigen Geruch hinterlassen können.

Mit Olivenöl reinigen

Münzreinigungsset

Eine hervorragende Universalmöglichkeit bieten Reinigungsset für Münzen*. Diese sind mit verschiedensten Werkzeugen und Hilfsmitteln ausgestattet. Zudem sind Reinigungssets von fachkundigen Herstellern extra dafür entwickelt worden. Als theoretische Grundlage kann man sich auf YouTube Videos ansehen, wie ein solches Reinigungsset am besten angewendet wird.

Die Münzen nicht überreinigen

Dieser Abschnitt deckt sich größtenteils mit den vorherigen beschriebenen Punkten. Dennoch ist es nochmals wichtig zu erwähnen, dass man eine Münze nicht überreinigen darf. Hören Sie nicht auf ihr Bauchgefühl, gerade wenn Sie wenig Erfahrung mit der Restauration von Münzen haben – lassen Sie es bleiben!

Als Abhilfe holt man sich besser den Rat vom Experten. Wer selbst Erfahrung sammeln möchte, kann seinen Wissenstand hervorragend mit sehr schlecht erhaltenen Münzen aufbauen. Auch der Austausch in einschlägigen Foren bieten gute Abhilfe.

Münzen konservieren: Vaseline, Wachs, Olivenöl oder Zaponlack?

Bevor es ums Konservieren an sich geht, ein wichtiger Tipp vornherein: bitte keine Münzen aus Edelmetlallen wie Silber, Gold oder Platin konservieren. Edelmetalle tragen nämlich genau deswegen in ihren Namen „edel“, weil diese nicht oder nur kaum Reaktionsfreudig sind. Dementsprechend müssen jene auch nicht von äußeren Einflüssen geschützt bzw. konserviert werden. Ab Bronze lässt sich darüber streiten, ob man diese wirklich konservieren muss.

zur Konvervierung geeignet BronzeKupferZink
VaselineXX X
ZaponlackX  
OlivenölXX 
Renaissance waxXX 

Mit Vaseline konservieren

Vaseline ist nur zu empfehlen, wenn diese frei von Säuren und Salzen ist. Dazu kann man sich in der Apotheke erkundigen. Allerdings gibt es bessere Alternativen. Wer trotzdem Vaseline benutzen möchte, der kann die Finger damit leicht einfetten und anschließend die Münze zwischen den Fingern durch leichtes reiben einfetten. Dies hat den schönen Nebeneffekt, dass man zwischen Prägung und Grundfläche einen schönen Kontrast bekommt.

Nach dem einreiben mit Vaseline kann man die Münze nochmal auf eine heiße Heizung legen. Durch die Wärme zieht das Fett besser und tiefer in das Metall ein und verschließt dadurch die offenen Poren.

Mit Olivenöl konservieren

Olivenöl ist günstig, in jeden Haushalt zu finden und ein beliebtes Mittel zur Konservierung von Münzen.

Nachteile: kann sich schmierig anfühlen und ranzig riechen. Deswegen nur ganz dezent die Münze damit einreiben. Zudem wird die Münze sehr dunkel. Bei schwach geprägten Münzen kann dies zur Folge haben, dass man darauf kaum noch was erkennen kann. Beispiele hierfür sind Kupfermünzen wie Kreuzer und Pfennigstücke aus dem 17 bis 19 Jahrhundert.

Dies kann man sich allerdings auch zum Vorteil machen und somit den Kontrast einer Münze hervorheben. Dabei muss man allerdings darauf achten, dass man nur die obersten Ebenen der Prägung vorsichtig mit dem Öl benetzt.

Mit Renaissance wax konservieren

Renaissance Wax* bietet im Gegensatz von Vaseline den Vorteil, dass es säurefrei ist. Zudem wurde es extra für die Konservierung von altertümlichen Objekten und Münzen mit Patina entwickelt. Des Weiteren schützt es vor neuen Oxidation auf der Oberfläche. Viele Münzsammler benutzen Renaissance wax und haben bislang damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Mit Zaponlack konservieren

Zaponlack wird in vielen Bereichen als Schutzlack angewendet. Deswegen wurde dieser auch lange Zeit für die Konservierung und Versiegelung von Münzen verwendet. Mittlerweile werden Münzen damit immer weniger konserviert. Gerade weil sich Zaponlack im Nachhinein  nur schwer entfernen lässt. Des Weiteren fühlt und schaut sich dieser auf der Münze relativ künstlich an. Vor allen wenn beim Zaponieren unter falscher Anwendung unterschiedlich dicke Stellen oder Schlieren entstehen. Wir raten daher von einer Konservierung mit Zaponlack eher ab.

Wie bekommt man Zaponlack wieder entfernt?

Gerade Zink, Bronze und Kupfermünzen wurden früher häufig zaponiert. Will man die Münze wieder vom Zaponlack befreien, kann man dies am besten mit einem Nagellackentferner oder in einen Acetonbad* machen. Es kann allerdings durchaus sein, dass man dafür mehrere Anläufe benötigt, bis dieser auf der Münze wieder vollständig entfernt ist.

Tipps zur schnellen Übersicht

Für jene, die sich im Detail nicht gleich mit allen Besonderheiten der Münzreinigung befassen möchten, geben wir hier eine schnelle Übersicht an Tipps:

  • Es muss einen bewusst sein, dass die Münzen durch falsche Reinigung an Wert verlieren können – weniger ist erst mal mehr!
  • Münzen niemals zusammen gegeneinander reiben oder ähnliches. Dies kann ganz ungewollt passieren, sei es durch den Transport oder falsche Lagerung.
  • Goldmünzen sind ein absoluter Sonderfall –  wenn hier wirklich eine Restaurierung von Nöten ist, sollte dies nur von einem Fachmann durchgeführt werden.
  • Wertvolle Münzen, gerade mit Stempelglanz sollte man nur am Rand berühren, niemals ins Münzbild fassen. Abhilfe schaffen hier Stoffhandschuhe. Mehr darüber findet man unter „Handhabung mit Münzen“
  • Bevor man sich an eine neue Reinigungsmethode heranwagt, kann man diese zuerst an günstigen Probemünzen durchführen.
  • Mit einem Ultraschallreiniger kann man so gut wie nichts falsch machen.
  • Die Patina einer Bronzemünze (grün – schwarze Schicht auf der Münze) darf nicht entfernt werden. Sie ist ein Beleg für das Alter und die Qualität einer antiken Münze.
  • Wertvolle Münzen (ab 500€ aufwärts) sollte man von einem Fachmann reinigen lassen.
  • Bei Münzbäder oder Seifenbäder sollte man keine unterschiedlichen Münzmetalle zusammen bringen. Diese können untereinander chemisch reagieren können. 
  • Sollte man Münzen mit eine Tuch trocknet darauf achten hier nicht zu reiben sondern diese stattdessen nur vorsichtig abzupfen.

Fragen und Antworten – überreinigt und selbst reinigen?

Frage: Ab wann ist eine Münze überreinigt?

Antwort: Sobald diese nicht mehr natürlich und authentisch ausschaut. Dies kann je nach Material und alter ganz unterschiedlich sein. Deswegen lohnt es sich, im Internet mal nach Vergleichstücken zu suchen. Hilfreiche Webseiten dazu sind Numisbids oder ACSEARCH

Frage: Ab welchen Wert einer Münze sollte man als Laie die Münze nicht mehr selbst reinigen?

Antwort: Wir empfehlen Münzen die einen Wert von 200€ übersteigen entweder von einen Fachmann reinigen zu lassen, oder vorerst an Probemünzen genug Erfahrung sammeln.

Wertvolle Münzen Reingingen – Fazit

Bereits mehrmals wird in diesen Beitrag erwähnt, dass weniger Reinigung einfach mehr ist, und dass Erfahrung eine wichtige Rolle spielt. Warum diese beiden Aspekte so oft wiederholt werden, liegt schlicht und ergreifend daran, weil genau hier die meisten Fehler passieren. Nachdem erst einmal irreparable Schäden durch die Münzreinigung entstanden sind, kann man eben nicht mehr viel machen.

Selbstverständlich gilt dies keineswegs für die breite Masse von Münzen, gerade nicht bei moderneren Geldstücken. Die Rede ist hier wirklich von Münzen, die einen numismatischen Sammlerwert / Marktwert aufweisen – also gerade ab 100€ aufwärts. Hierbei handelt es sich vor allen um historische und antike Stücke.

Die Möglichkeiten solche Münzen zu erhalten sind sehr vielfältig, genau wie deren Zustand. Deswegen müssen diese Ratschläge und Methoden nicht als allgemeingültig betrachtet werden, sondern sind eben abhängig von verschiedenen Faktoren wie Zustand, Material, Alter und Wert. Eine richtige Zuordnung ist dementsprechend unabdingbar. Sobald diese aber getroffen ist, steht einer erfolgreichen Reinigung nichts mehr im Wege und kann als Nebentätigkeit zum Sammeln sogar richtig viel Spaß machen.